Schultheatertage Wiesbaden: Anne Frank – ein Mädchen von heute?

WPU-Kurs Theater Klasse 10 von Frau Scherf nahm am 30.3.2023 an den Schultheatertagen teil.

 

»Das Ende des Krieges ist so entsetzlich weit, so unwirklich, märchenhaft und schönDas ist das Schwierige in dieser Zeit: Ideale, Träume, schöne Erwartungen kommen nicht auf, denn sie scheinen absurd und unausführbar. Trotzdem halte ich an ihnen fest, trotz allem, weil ich noch immer an das innere Gute im Menschen glaube«, schreibt Anne Frank 1944 in ihr Tagebuch.

Der Theaterkurs (WPU-Theater/ Frau Scherf) setze sich mit der Frage auseinander, wer dieses Mädchen eigentlich ist, das trotz ihrer schwierigen Lebensumständen ihren Lebenshunger nicht verliert und eigentlich nur eins will: einfach sie selbst sein, das Leben genießen, eigene Erfahrungen machen, jung und unbeschwert sein, voller Hoffnungen und Träume – eben ein ganz normaler Teenager. Doch wie gelingt es zu träumen, wenn die Zukunft so ungewiss ist? Wie fühlt es sich an für so lange Zeit in Isolation zu leben? Wie ist es in ständiger Angst zu leben? Und was wäre aus Anne geworden, hätte sie überlebt?

Krieg, Flucht, Vertreibung, Diskriminierung, Zukunftsängste, (coronabedingte) Isolation und die Frage nach der eigenen Identität – alles Themen, die auch den heutigen Jugendlichen nicht fremd sind. Anne Frank und ihr Tagebuch dient den Schülerinnen und Schülern als jugendliche Identifikationsfigur, um sich mit persönlichen Aspekten der Selbstfindung und aktuellen Krisen zu beschäftigen.

Seit Beginn des Schuljahres wurden die 10 Schüler und Schülerinnen des WPU-Kurses der durch Frau Scherf und die professionelle Schauspielerin Nora Koschel sowie den Musiker Mario Geckeler in der Stückentwicklung „Anne Frank – ein Mädchen von heute?“ gefördert.

Die 10 Schüler und Schülerinnen des WPU-Kurses »Theater« der Gutenbergschule haben im Deutschunterricht, angeleitet von der Lehrerin Heike Scherf, Anne Franks Tagebuch behandelt und sich mit zeitgeschichtlichen Aspekten des Nationalsozialismus befasst. Unter der Leitung der Schauspielerin und Theaterpädagogin Nora Koschel ist ein selbstentwickeltes Theaterstück entstanden, das danach fragt, wie es ist ein Teenager im Kontext des jeweiligen Zeitgeschehens zu sein. Anne wird als Symbolfigur und Hoffnungsträger in Krisenzeiten lebendig, weil die Zehntklässler eine eigene ästhetische Formensprache und Bühnenbildentwürfe mit professioneller Unterstützung entwickeln konnten. Dank des Hausmeisters Herrn Kobler wurde ihr selbst entworfenes Bühnenbild in der hauseigenen Schreinerei auch gebaut.

Besetzung

Leitung Heike Scherf (Lehrerin), Nora Koschel (Schauspielerin)
Musik Mario Geckeler (Komposition und Sounddesign)

Spielende Marlen Heinzelmann, Jasmin Herrmann, Luise Kani, Tiam Keiwani, Paulina Lauer, Anton Lorenz, Tristan Mbiena, Vincent Noltensmeyer, Elisabeth Skatschkow, Arda Yasin

Bühnenbild / praktische Umsetzung Herr Kobler

Förderung Kulturfonds „kunstvoll“

Kulturfonds Frankfurt RheinMain