Menstruationsartikel an Schulen: Tampons für alle!

Das Vorhaben des Stadtschülerrates, den Wiesbadener Schülerinnen das Leben zu erleichtern

Von Aouatif Mahmoudi und Anouk Stern, Gutenbergschule Wiesbaden (9b) 

,,Pst, hey!‘‘ 

,,Was ist?‘‘ 

,,Du hast da was an deiner Hose.‘‘ 

,,Oh oh…‘‘ 

Mal ganz ehrlich, nahezu jedes Mädchen hat eine solche Situation so oder so ähnlich schon einmal erlebt. Man ist nichtsahnend in der Schule und bekommt wie aus dem Nichts seine Tage und hat nichts dabei. Im schlimmsten Fall hat auch jede andere Person, die man fragt, keine Menstruationsartikel dabei, genauer gesagt Tampons und Binden. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als im Sekretariat nachzufragen, wofür sich jedoch viele Mädchen schämen. Wäre es nicht praktisch, direkt auf der Schultoilette freien und kostenlosen Zugriff auf Menstruationsprodukte zu haben?

Das Projekt des SSR und JuPa

Mit genau dieser Frage haben sich der Stadtschülerrat und das Jugendparlament in Wiesbaden befasst. Anfang dieses Jahres starteten sie ein Pilotprojekt für kostenlose Menstruationsartikel an weiterführenden Schulen. Getestet wurde das Ganze an der Diltheyschule in Wiesbaden. Die Produkte für das Pilotprojekt bezahlten der SSR und das JuPa aus eigener Tasche.  

Kurz nach dem Start des Projektes stellten sie einen Antrag an die Stadt Wiesbaden. Die Forderung: An jeder weiterführenden Schule der Stadt sollen auf den Mädchentoiletten frei zugängliche Menstruationsartikel angeboten werden. Für die anfallenden Kosten soll die Stadt zuständig sein. 

Der erste Antrag wurde verändert angenommen. Der Beschluss: Es sollen kostenlose Menstruationsartikel angeboten werden, jedoch ist dieses Angebot freiwillig und jede Schulleitung muss sich selbst überlegen, ob sie das an ihrer Schule möchte.  

Das wollten der SSR und das JuPa nicht einfach so hinnehmen. Der Stadtschulsprecher Shayan Mirmoayedi sagte: ‚‚Es darf nicht von der Gnade der Schulleitung abhängen, ob Schülerinnen auf Monatshygieneartikel zurückgreifen können.” Aus diesem Grund stellten sie ihren ursprünglichen Antrag noch einmal vor dem Frauenausschuss Wiesbadens und sie kamen durch. Der Antrag wurde in der ursprünglichen Form angenommen. 

Das heißt, es dauert nicht mehr lange und auch wir an der Gutenbergschule werden bald kostenlose Menstruationsprodukte auf unseren Mädchentoiletten haben. 

Doch wozu das Ganze?

Kann sich nicht jeder seine eigenen Binden / Tampons mitnehmen? 
Hier ein paar Gründe für kostenlose Menstruationsartikel an Schulen: 

  •  Besonders in der Unterstufe haben nur wenige Schülerinnen ihre Periode, dadurch haben diese Schülerinnen keine Ansprechpartnerinnen, falls sie Menstruationsartikel in der Schule benötigen. 
  •  Da die Periode noch ein großes Tabuthema ist, schämen sich junge Schülerinnen oft bei ihren Mitschülerinnen oder im Sekretariat nach Menstruationsartikel zu fragen. 
  •  Besonders bei jüngeren Mädchen ist die Periode noch nicht regelmäßig, weshalb sie in unerwarteten Momenten auftreten kann – deshalb wäre es praktisch, direkt auf der Schultoilette Zugriff auf Menstruationsartikel zu haben 
  •  Da Periodenarmut noch ein großes Problem in Deutschland ist, wären kostenlose Menstruationsartikel eine finanzielle Entlastung für viele Schülerinnen

Fazit

Es ist ein guter Anfang, dass Menstruationsartikel an Wiesbadener Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Jedoch müssen die Schülerinnen damit verantwortungsvoll umgehen; das heißt in erster Linie, dass keine Tampons oder Binden in der Toilette heruntergespült werden dürfen, da es sonst zu Verstopfungen kommt. 

Unsere Quellen

https://www.hessenschau.de/

https://www.instagram.com/jugendparlament_wiesbaden/

http://www.ssr-wiesbaden.de/ 

https://www.instagram.com/ssrwiesbaden/

Hier noch mehr Infos zum Thema Periodenarmut: 

https://erdbeerwoche.com/meine-umwelt/tamponsteuer/periodenarmut/

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Foto: Menstruation Hygieneartikel c 2021 Polina Zimmerman pexels

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Menstruationsartikel: Tampons