Die grausame Ermordung von George Floyd und die Black Lives Matter Bewegung – Ein Jahr später

Was sich am 25.05.2020 ereignete und welche Folgen dieser Tag mit sich brachte 

Von Zoe Erdmann, Gutenbergschule Wiesbaden (Q2)

Dass es Rassismus in Amerika gibt, ist den meisten bewusst. Den US-Amerikanern ist ebenfalls bewusst, dass nicht alle gleich behandelt werden, obwohl es doch das ist, was der American Dream  verspricht.  

Wissen wir aber auch, dass Menschen sterben? Ist uns bewusst, dass tagtäglich ein weißer Polizist einen schwarzen, unschuldigen Mann erschießt? Aus Versehen, wird dann oft behauptet. Nicht mit Absicht, als wäre es dann weniger schlimm. Dass Menschen sterben, dass Menschen Angst haben, dass Schwarze in Gefahrensituationen lieber nicht die Polizei rufen, dass sie Angst haben joggen, einkaufen, aus dem Haus zu gehen. Als wäre es weniger schlimm, wenn man es unter den Teppich kehrt. Wenn man behauptet, es gäbe kein Problem, Polizist*innen wären neutral.

Seit 2015 sind ca. 1448 schwarze Menschen bei Polizeieinsätzen in Amerika getötet worden. Einer davon war der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd.  

Der Tag der Ermordung George Floyds

Am 25.05.2020 geht Floyd nichtsahnend, dass dies sein letzter Tag sein würde, einkaufen. Kurz darauf wird er festgenommen; ihm wird vorgeworfen, einen Betrug begangen zu haben. Bei der Festnahme kommt es zu dem Einsatz eines typischen amerikanischen Polizeigriffs, bei dem ein*e Polizist*in den*die Verdächtigte*n mit dem Knie auf seinem*ihrem Nacken auf den Boden drückt, bis Verstärkung kommt. Was allerdings nicht normal ist, ist, dass als Folge davon jemand stirbt.  

Im Fall von George Floyd kniet der weiße Polizist Derek Chauvin 8 Minuten und 46 Sekunden auf Floyds Nacken, obwohl dieser wiederholt brüllt, dass er keine Luft bekomme. Videos von dieser grausamen Tat gehen auf allen sozialen Medien viral, da das Leid dieses unschuldigen Mannes fast zum Greifen ist, wie er da liegt, auf dem dreckigen Boden, und nach seiner Mama schreit, während sein Peiniger ihm die Luft zum Atmen nimmt.

Welche Folgen die Tat Chauvins mit sich brachte

Ein unbeschreiblicher Tod. Kein Wunder also, dass daraufhin auf der ganzen Welt Menschen für George Floyds Gerechtigkeit und gegen Polizeigewalt – vor allem rassistisch motivierte – demonstrieren. Über mehrere Wochen wird Minneapolis, die Stadt, in der Floyd ermordet wurde, lahmgelegt von Protesten, die unter dem Hashtag #blacklivesmatter für schwarzes Leben auf die Straße gehen. Mit Erfolg: Derek Chauvin wird verhaftet und am 20. April 2021 endlich wegen Totschlags verurteilt. Außerdem wird das Fixieren von Verdächtigen im Genick in Minneapolis verboten und weitere Polizeireformen sind in Arbeit.

Alles in allem ist dieser Fall vergleichsweise ,,gut” gelaufen; Chauvin ist nicht unbestraft davon gekommen, Floyds Familie kann nun endlich ihren Frieden finden. Doch was ist mit den vielen anderen Fällen von rassistisch motivierter Polizeigewalt? Was ist mit den Fällen, bei denen es kein Video gibt? Was ist, wenn Aussage gegen Aussage steht und dann eben doch dem hochangesehenen Polizisten geglaubt wird statt dem unschuldigen Opfer? George Floyds Familie hat Glück gehabt – wenn man das unter den Umständen, dass sie einen Sohn, Vater und Freund verloren hat, überhaupt sagen kann – dass der Fall aufgeklärt und Chauvin zur Rechenschaft gezogen wurde. Die meisten solcher Fälle – und davon gibt es in den USA ca. jeden zweiten Tag einen – werden nicht geklärt, bei vielen warten die Angehörigen immer noch auf ihre verdiente Gerechtigkeit.

Deshalb: Lasst uns rassistische Polizeigewalt nicht mehr unter den Teppich kehren. Lasst uns nicht mehr schweigen, wenn Unschuldige sterben. Lasst uns aufstehen und denen eine Stimme geben, die nicht mehr unter uns sind.

Für eine gerechtere Welt, in der Morde – egal, von wem wie begangen wurden – aufgeklärt werden, damit die Opfer und ihre Familien Frieden finden können.  

Unsere Quellen

Foto: blm c 2021 Live Matters pexels

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